Von Marcus Dietmann, Architekt und Energieeffizienzexperte, Mitgründer von 42watt
Seit Anfang Januar gilt das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG-Novelle oder auch
“Heizungsgesetz”). Auch die Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude (BEG) ist Ende
Dezember beschlossen worden. Die Haushaltssperre ist gelöst, die Förderprogramme
laufen wieder an. Damit lässt sich jetzt wieder seriös abschätzen, welche Kosten ein
Sanierungsprojekt konkret unter Einrechnung der Förderung verursacht - Sanierungsprojekte.
Nachdem die politischen Unsicherheiten vorerst passé sind, kann es also wieder losgehen.
Hauseigentümerinnen und -eigentümer sollten jetzt damit beginnen, ihr Sanierungsprojekt
zu planen – je eher, desto besser. Denn es ist durchaus damit zu rechnen, dass die
Nachfrage nach Handwerkern und Energieeffizienzexperten in den kommenden Jahren
weiter steigt. Und auch eine Reihe finanzieller Aspekte sprechen für schnelles Handeln.
Wärmepumpe gut planen
Gerade die Wärmepumpe hat einige Vorteile auf ihrer Seite – auch in Bestandsgebäuden.
Bei korrekter Planung lohnt sie sich in aller Regel schon ab Monat 1. Hinzu kommt: Auf den
Einbau einer Wärmepumpe gibt es aktuell bis zu 70 % Förderung. Vor allem die 30 %
Grundförderung und der 20 % Klimageschwindigkeitsbonus sind für die meisten
Eigenheimbesitzer von Relevanz.
Wichtig ist in jedem Fall, für die Planung den richtigen Experten oder die richtige Expertin zu Rate zu ziehen. Wer seine Aufgabe gut macht, stellt die ordentliche Auslegung der
Wärmepumpe sicher und zieht auch eventuelle Umfeldmaßnahmen, wie Dämmung oder PV,
in die Planung mit ein.
Aber war da nicht etwas mit Engpässen? Das Gegenteil ist der Fall: Im Jahr 2023 wurden
mehr als 350.000 Wärmepumpen installiert, und das trotz der politischen Unsicherheit.
Industrie und Handwerk haben also bewiesen, dass sie für die Energiewende im
Gebäudebereich bereit sind. In den kommenden Jahren muss und wird das Tempo hier
weiter steigen.
Tempo lohnt sich übrigens auch für alle, die ihre Immobilie selbst bewohnen: Der
Klimageschwindigkeitsbonus wird nicht immer so hoch bleiben wie heute, sondern ab 2029
jährlich um 3 % abgesenkt.
Fazit
Wer sich in den kommenden Jahren mit der Sanierung der eigenen Immobilie beschäftigen
muss, sollte das lieber früher als später tun. Allein dem Klima zuliebe: Die Sanierungsraten
müssen steigen, um die Klimaziele bis 2045 noch erreichen zu können. Aber auch zugunsten des eigenen Geldbeutels: Günstiger wird das Heizen mit fossilen Brennstoffen
sicherlich nicht mehr.
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